Wila 2013

Lagerbericht

Als bei den Kinder und Jugendlichen aus Littau bei Luzern Anfangs Jahr unverhofft ein Zeitungsartikel ins Haus flatterte, war jedem Jungwächter und jedem Blauringmädchen sofort klar, dass die erste Woche der Fasnachtsferien nicht in der vertrauten heimeligen Umgebung stattfinden wird. Indiana Jones nämlich war es höchstpersönlich, der zu Beginn des Jahres tatkräftige Hilfe für eine winterliche, höchst heikle Mission suchte. Und zwar für eine Expedition nach Russland. Denn dort war zuvor ein geheimnisvoller, bombenähnlicher Gegenstand gefunden worden, der als „gefährlich mit weltweiten Folgen“ eingestuft wurde. Indiana Jones suchte sich also ein geeignetes Team und wurde in Littau fündig: 35 Kinder und Leiter von Jungwacht und Blauring rüsteten sich für die „Mission Russland“ und erschienen wohlauf und voller Begeisterung am Sonntag 3. Februar zum Expeditionsstart.

 

Nach einer zweistündigen Carfahrt nach Andwil im Kanton St. Gallen (Russische Provinz im Herzen Sibiriens) hatten wir unser Lagerhaus erreicht, wo sich die Buben und Mädchen sofort in ihre Zimmer einquartieren konnten. Die unvergesslich tolle Woche nahm mit einem ersten Fightgame auf dem von Schneegestöber erfüllten Gelände ihren Anfang, bei dem schon mal die ersten Hinweise für den Standort des gesuchten Gegenstandes erspielt wurden. Diese Hinweise häuften sich gegen Ende der Woche und halfen den Teilnehmer und Teilnehmerinnen schlussendlich, die Bombe zu finden und zu entschärfen. Doch diese weltrettende und erfolgreiche Tat war nur durch eine ausgewogene abwechslungsreiche Gestaltung des Lageralltages möglich: Die Wechsel zwischen actionreichen Spielen im Schnee – und wenn dieser halt für einen Tag plötzlich verschwunden war, im dreckigen Matsch – und gemütlichen Aufenthalten im Lagerhaus machten die gute Stimmung in der Schar aus. Des Weiteren waren auch die Nachtwanderung im Fackellicht, auf der wir einen entführten Leiter suchten und tatsächlich auch aufspüren konnten, das Schlittschuhlaufen in der nächstgelegenen Stadt, die entspannenden Wellnessateliers am Abend im Lagerehaus und auch die Leiterjagt und Hinweissuche durch das ganze Dorf alles unvergessliche Highlights.

 

Natürlich haben wir noch viel, viel mehr erlebt, doch um dies alles aufzuzählen würde diese Seite wohl bei weitem nicht ausreichen, weshalb ich mich hier am Schluss nur noch auf das wirklich zentrale beschränken möchte: Die sechs Tage im Schnee gingen so schnell vorüber, dass wir als Leiter und Leiterinnen erst jetzt im Nachhinein wieder zurücklehnen können, und auch auf unsere Arbeit Stolz sein dürfen, einer solch fröhliche Kinderschar eine unvergessliche Woche im Schnee angeboten vermocht zu haben und wir weit weg vom standardmässigem Skifahren und Snowboarden ein enorm abwechslungsreiches Lagerprogramm ermöglichen konnten. Das Lager war super, unfallfrei und natürlich – wie jedes andere Jungwacht- oder Blauringlager – natürlich zu 100 Prozent wiederholungswürdig.

 

SO, 3.2.2013

Da es zum Glück viel Schnee hat in Andwil, mussten wir dank schlechten Strassenverhältnissen, die restliche Strecke zu Fuss laufen. Zum Glück hatten wir nette Nachbarn die mit dem Traktor unser Material  hinauf transportierten. Nach diesem kleinen Marsch konnten alle ins warme Haus und ihre Schläge beziehen.  Der Spion hat mit den Kinder ein Testlauf durchgeführt. Sie mussten die Leiter und Leiterinnen fangen und auf den Rückendrehen. Nach einem sehr feinen Nachtessen von der tollen Küche, stelltesich das Leiterteam voll vertauscht vor. Danach wurden noch gemütliche Gruppenstunden durchgeführt.

 

MO, 4.2.2013

 

 

Wenn der Morgen mit Schnee und Wind anbricht

Und die Sonne den Nebel nicht durchsticht

Dann hat der Kampftag bereits begonnen

Doch der ist noch lange nicht gewonnen

Speerwurf, Kugelstoss und Tarnkunst

Verrichten wir ebenfalls  im Nebeldunst

Nun sind die Spezialeinheiten komplett

Dann gabs Fischstäbchen mit viel Fett

Schlimme Sachen sind bereits geschehen

 

Dat wurde entführt und seither nicht gesehen

Den Entführern mit Fackel auf der Spur

So eine Verfolgungsjagd ist eben keine Kur.

Im Dunkeln und bei kalter Biese

Fanden wir Dat auf einer verschneiten Wiese.

Endlich im Lagerhaus angekommen

Waren die Kinder wieder gut gesonnen.

Nach Gutnachtgeschichten schliefen alle ein

So sollten sie wieder fit für morgen sein.

 

DI, 5.02.2013

Nach einer erholsamen Nacht ging es am Morgen mit vollem Elan, ans Basteln für den Fasnachtsumzug.

Nach dem Motto Sonne und Solaranlage die wir im Mai 2013 auf dem Pfarrsaaldach bauen werden machten sich die Kinder und Jugendlichen an die kreative Arbeit.

Damit wir die Russen bezwingen und ihre Bombe vernichten können, bauten verschiedene Teams eine Bombenvernichtungsmaschine. Dies wurde allerdings vom tobenden Wind leicht erschwert.

Am Abend konnten sich alle in verschiedenen Wellnessateliers entspannen und neue Kraft tanken für den morgigen Tag.

 

MI, 6.2.2013

Nachdem sich die verschiedenen Spezialgruppen in einem Turnier unter Beweis stellten, widmeten wir uns am Nachmittag den Gruppenstunden. Am Abend ging ein weiterer wichtiger Schritt in unserer Mission vor: Die Spezialgruppen mussten sich Kartenstücke erkaufen, welche uns morgen hoffentlich zur geheimnisvollen Bombe führen werden.

 

DO, 7.2.2013

Nachdem wir am Vorabend die erkauften Kartenstücke zusammengesetzt haben, packten wir unseren Lunch und machten uns auf den Weg zur Atombombe. Mit viel Geschick, Mühe, Spass und Neugier erreichten wir den besagten Platz. Der Weg war streng, eisig, steil und verschneit. Auf dem Weg kontaktierte uns der Russische Spion und gab uns neue Infos. Nach der vielen Arbeit durften wie aufs Eisfeld und auch etwas „chrömlen“. Die Rückreise lief wie geplant und das Essen war bereit. Später am Abend gab es als Belohnung für den strengen Tag tonnenweise Popcorn und einen guten Film.

 

FR, 8.2.2013

Der verschlüsselte Brief vom gestrigen Tag liess uns heute Morgen keine Ruhe. Bei verschiedenen Aktivitäten wie Filmdrehen und Fasnachtswagen basteln und beim Herumtollen im frisch gefallenen Schnee (es hat ca. 70 cm Neuschnee J ) haben wir tatkräftig versucht den Brief zu entschlüsseln. Nachdem wir dies tapfer geschafft hatten, machten wir uns auf den Weg ins Dorf. Ein sich dort versteckender Informant konnte uns, nachdem wir seine sechs im Dorf herumrennenden Komplizen gefangen hatten, Fotohinweise geben die uns zur gefährlichen Bombe führten. Diese wurde sofort von den Spezialkräften konfisziert und am Abend erfolgreich entschärft. Unsere Mission ist somit erfolgreich verlaufen und wir können morgen mit gutem Gefühl nach Littau zurückkehren.

 

Somit war das Lager zu Ende und das Leitungsteam kann auf ein gelungenen Programm zurückblicken und was wohl den Eltern am wichtigsten ist: Wir haben ein unfallfreies, arztbesuchfreies und spitalloses Lager hinter uns und sind froh auch in Zukunft tolle Lager auf die Beine stellen zu können. Wir freuen uns deshalb alle aufs nächste Lager und wünschen nun allen Kindern noch eine schöne Zeit!!

 

Mit Lieben Grüssen

Leitungsteam Winterlager 2013